Wer kennt die Bärwurz? Sie ist ein weißblühender Doldenblütler, der wegen seines starken Aromas auch als magenstärkende Heil- und Gewürzpflanze bekannt ist.
Ätherische Öle in der Wurzel und den Samen der Bärwurz sind für den durchdringend-würzigen Geruch und Geschmack der Pflanze verantwortlich. Und daher kommt auch ihre anregende Wirkung. Gemeinsam mit Schafgarbe, Johanniskraut, Arnika und vielen anderen, gehört sie zu den Kräuterschätzen im Fichtelgebirge. Für diese essbaren Wild- und Heilkräuter will der Landschaftspflegeverband im Naturpark Fichtelgebirge wieder Interesse wecken.
Fächerndes Blattwerk und weißen Blütendolden, Blütezeit Mai bis Juni
Die Bärwurz wächst am liebsten auf mageren Bergwiesen, die nur selten gemäht werden. Dann ist sie vor allem Anfang Juni mit ihren großen auffallend weißen Blüten zu erkennen. Viele Schmetterlinge, wie der Violette Feuerfalter, aber auch Heuschrecken, Kreuzotter und Vögel teilen den Lebensraum der Bärwurz.
Zu den Aktionen, die der LPV vor allem in Nagel anbot, gehörten Kräuterwanderungen mit den örtlichen Kräuterfrauen, Pflegeaktionen der Bergwiesen mit Kindern und ein Schaukochen mit zertifizierten Wildkräuterköchen, über das eine DVD entstand. Örtliche Gastronomen, Bäcker und Metzger regte der LPV zur Verwendung der heimischen Kräuter an. Daraus entstand unter anderem ein sehr leckerer Bärwurzleberkäse. Die Bärwurz eignet sich hervorragend als Speisewürze oder als Wurzelgemüse. Diese inzwischen fast vergessene Zutat gewann durch die Aktionen in der Region wieder an Bedeutung. Verfügbar ist die Bärwurz durch einen gelungenen Anbau auf einer sandigen Ackerbrache in Nagel und durch die Nachzucht durch einen benachbarten Gartenbaubetrieb.
Der LPV kümmert sich um die artenreichen Wiesen im Hohen Fichtelgebirge und vereinbart mit Landwirten die schonende Bewirtschaftung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes oder der Landschaftspflege. Dazu gehört die Festlegung des richtigen Zeitpunkts für die Mahd und der Verzicht auf Dünger, sowie die Organisation von notwendigen Entbuschungsarbeiten. Später blühende Arten haben bei einem Mahdtermin im Hochsommer die Chance auszusamen und sich damit zu erhalten und zu vermehren. So können die typischen und artenreichen Bergwiesen im Fichtelgebirge erhalten werden.
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