Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein tagaktiver Schmetterling, der auf der graubraunen Unterseite der beiden Flügel kleine schwarze Punkte hat, die hell umrandet sind. Im Unterschied zu anderen Bläulingsarten hat der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling keine Flecken am Außenrand der Flügelunterseite. Während die Weibchen eine dunkelbraune Oberseite haben, sind die Männchen auf der Flügeloberseite dunkelblau mit einem breiten schwarzgrauen Flügelrand. Der Schmetterling ist stets in der Nähe des Großen Wiesenknopfs zu finden.
Der Schmetterling ist Zeit seines Lebens stark an den Großen Wiesenknopf angewiesen, als frisch geschlüpfte Raupe frisst er die Blütenköpfe und als Schmetterling genießt er den Nektar der Blüten.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist auf das Vorkommen des Großen Wiesenknopfs angewiesen, der extensive und feuchte Standorte mit geringer Bodenverdichtung liebt. Nach der Eiablage in die Knospen des Wiesenknopfs fressen die geschlüpften Raupen zunächst die Blütenknöpfe von innen auf, bevor sie sich auf den Boden fallen lassen. Dort sondern die Raupen einen Geruch aus, der dafür sorgt, dass bestimmte Ameisen glauben, es handelt sich um Artgenossen und so in den Ameisenbau getragen werden. Dort fressen die Raupen die Eier und Larven der Wirtsameisen. Im Gegenzug sondern die Raupen ein zuckerhaltiges Sekret ab. Geschützt im Ameisenbau überwintern die Raupen und verpuppen sich schließlich für rund 25 Tage. Nach dem Schlüpfen verlässt der Schmetterling umgehend den Bau, da nun seine Tarnung nicht länger funktioniert.
Daher ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling für unsere Kulturlandschaft ein Paradebeispiel für die Zusammenhänge in einem funktionierenden Öko-System.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling kommt im Landkreis Rottal-Inn vor und ziert sogar das Logo des Landschaftspflegeverbands Rottal-Inn. Um auf die für den Schmetterling wichtigen Zusammenhänge im Öko-System aufmerksam zu machen, wird mit Schülern aus der Mittel- und Oberstufe ein Theaterstück erarbeitet. Dieses wird dann als Klassenzimmerstück an Schulen im Landkreis aufgeführt. Hierbei sollen sich die Jugendlichen aktiv mit den Thema Artenschutz und der Entwicklung der Kulturlandschaft auseinandersetzen. Weiterhin können die Schüler, die das Theaterstück gesehen haben, an einem Comic-Wettbewerb beteiligen. Auch soll mit einem Aktionstag an dem Wiesenknöpfe gepflanzt werden auf die Bedürfnisse des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings aufmerksam gemacht werden. Mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird das Jahr des Bläulings medial begleitet.
Am besten kann man im Juli und August in Feuchtwiesen, Böschungen und Säumen an Wegen und Gräben, die den Großen Wiesenknopf aufweisen, nach dem Schmetterling Ausschau halten. Die roten, knopfförmigen Blüten dienen als Schlaf- und Balzplatz, der Nektaraufnahme und Eiablage.
Landschaftspflegeverband Rottal-Inn e.V.
Pfarrkirchener Str. 97
84307 Eggenfelden
Tel.: 08721 / 5089-357
Hier geht´s zum Youtube-Video zu UrEinwohner-Projekt Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling!