Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Feldhamster

Cricetus cricetus

(c) Tamas Czerkes_CC BY-NC-SA 2.0 via flikr

(c) Tamas Czerkes_CC BY-NC-SA 2.0 via flikr

Foto: LPV

Foto: LPV

Die Art

Der in Deutschland heimische Feldhamster gehört ist mit seiner Körperlänge von bis zu 35 cm und einem Gewicht von bis zu 500 Gramm deutlich größer als sein kuscheliger  Verwandter der Goldhamster, im Gegensatz zu ihm  ist er jedoch kein Streicheltier! Auf den Hinterbeinen stehend, machen sie sich größer und knurren und fauchen. Widersacher sollten vor allem den Kontakt mit seinen scharfen Zähnen vermeiden.

Die Tiere sind Einzelgänger und hauptsächlich nachtaktiv. Zu ihrer Nahrung zählen, neben verschiedenen Pflanzen auch Insekten, Würmer und sogar Feldmäuse. Mit ihren gut entwickelten Hamsterbacken sammeln sie Futter für die Vorratshaltung. Die Vorräte aus Samen und Körnern brauchen sie während des 6-monatigen Winterschlafs von Oktober bis April, aus dem sie ab und an aufwachen und von ihren Vorräten zehren. Sie legen tief verzweigte Erdbaue an mit - typisch für jeden Hamsterbau - senkrechten Fallröhren und meist zwei bis drei flach verlaufende Eingänge.

Lebensraum:
Acker
Größe:
Aufgerichtet bis zu 35 cm groß und 600g schwer
Besondere Merkmale:

Auf Grund seiner kontrastreichen Färbung, schwarzer Bauch mit weißer Kehle, Backen und Schultern - bei einer sonstigen bräunlich-gelblichen Färbung – entsteht der Eindruck eines großen aufgerissenen Mauls, wenn sich das Tier auf die Hinterbeine stellt. In Verbindung mit lautem Fauchen und Knurren schreckt er auf diese Weise Feinde ab.

Ökologie:

Der Feldhamster ist ein Kulturfolger. Er hat sich an den Ackerbau angepasst und ernährt sich von Getreide und anderen Feldfrüchten. Getreidefelder bieten dem Feldhamster Deckung vor seinen Feinden und reichlich Nahrung – bis zur Ernte. Da der Erntezeitpunkt immer früher gesetzt wird und die landwirtschaftlichen Maschinen schnell und effizient arbeiten, muss er ausweichen und einen neuen Lebensraum und Nahrung suchen. Dabei kann er sich nicht viel Zeit lassen: mindestens 2 kg Futter muss er einlagern um den Winter zu überstehen.

Schutzstatus:
Streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse, Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, streng geschützt lt. Bundesnaturschutzgesetz; Stark gefährdet, Rote Liste Bayern 2

Der Feldhamster – einen UrEinwohner in der Heimat erhalten

In Bayern gibt es den Feldhamster nur in den unterfränkischen Gaulagen. Im Rahmen von Feldhamsterhilfsprogrammen engagieren sich die Landschaftspflegeverbände Würzburg und Kitzingen in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden für den Schutz des stark gefährdeten Feldtiers. Sie betreuen Landwirte und unterstützen die Antragstellung für Ausgleichszahlungen für Bewirtschaftungseinschränkungen, wie das Stehenlassen eines Getreidestreifens. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung, vor allem in den ertragsreichen Ackerbaugebieten, die auch den Lebensraum des Feldhamsters darstellen, sind die Überlebenschancen für den Feldhamster gering. Aus diesem Grund warben die Landschaftspflegeverbände für den Schutz des Feldhamsters und klärten über sein ehemaliges Image als Ernteschädling auf. Mit Feldhamster-Infoabenden, Führungen und Lesungen sprachen die Landschaftspflegeverbände die Gemeindevertreter und Landwirte, als auch Schulkinder an und führten zusammen mit dem verteilten Infomaterial für mehr Sympathien für den Feldhamster und damit mehr Unterstüztung und Akzeptanz für Schutzmaßnahmen.

Projektstandort:
Ackerlandschaft mit „guten“ Böden nordöstlich und südlich von Würzburg sowie nordwestlich von Kitzingen
Kampagnenjahr:
2017
Tipp:

Viele Infos zum Feldhamster gibt es auch hier

www.feldhamster.de

Bildergalerie

Downloads

Infoposter.pdf (1.8 MB)

Kontakt

Landschaftspflegeverband Würzburg e.V.
Zeppelinstr. 15
97074 Würzburg

Tel: 0931/8003-5451
lpv@lra-wue.bayern.de