Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Großer Brachvogel

Numenius arquata

Der Große Brachvogel in einer lockerwüchsigen Feuchtwiese. (c) Werner Witte_CC BY-NC 2.0 via flikr

Der Große Brachvogel in einer lockerwüchsigen Feuchtwiese. (c) Werner Witte_CC BY-NC 2.0 via flikr

Alle Brachvögel sind aus ihren Winterquartieren in’s Isarmoos zurückgekehrt und finden reich mit Wasser gefüllte Wiesenseigen vor. (c) Jochen Späth

Alle Brachvögel sind aus ihren Winterquartieren in’s Isarmoos zurückgekehrt und finden reich mit Wasser gefüllte Wiesenseigen vor. (c) Jochen Späth

Die Art

Der Große Brachvogel ist einer unserer größten bodenbrütenden Wiesenvögel und eine typische Art unserer Wiesenlandschaften. Wie sein Name schon sagt, war er früher vor allem auf wenig oder ungenutztem Land wie Mooren und Nasswiesen zu beobachten. Dort brütete er seine Küken in Nestern auf dem Boden aus. Heute nimmt er auch mit Lebensräumen wie schonend genutzten Mähwiesen vorlieb. Mit seinem Federkleid ist er im Frühjahr auf den Wiesen gut getarnt und kaum zu sehen. Häufig erkennt man ihn nur an seinem Ruf. Die Stimme ist ein lauter, sehr melodisch klingender, wehmütiger Ruf, der wie "kuri li" klingt.

Lebensraum:
Wiese
Größe:
Bis zu 60 cm
Besondere Merkmale:

Langer und stark nach unten gekrümmter Schnabel
Lange Beine

Ökologie:

Der Große Brachvogel nutzt – wie viele andere Wiesenbrüter – ausgedehnte, feuchte Wiesen oder extensiv genutztes Grünland als Bruthabitat. Als typischer Bodenbrüter errichtet er sein Nest in lichter Vegetation in Bodenmulden. Zur Nahrung zählen Kleintiere: Würmer, insbesondere Regenwürmer, Insekten und deren Larven, Schnecken, kleine Amphibien, aber auch Sämereien. Abgesenkter Grundwasserspiegel und zu trockene Witterung führen zur Austrocknung der oberen Bodenschicht, was Engpässe in der Nahrungsversorgung bedeutet. Daher sind Feuchtwiesen und nassere Wiesenmulden in seinem Lebensraum von großer Bedeutung.

Schutzstatus:
Rote Liste Bayern 1: Vom Aussterben bedroht; EU-Vogelschutzrichtlinie Anhang 1: besondere Schutzgebiete sind zu schaffen

I bin da Brachvogl und do bin i dahoam

Seit 1995 kümmert sich der Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau um die geschützten Wiesenbrütergebiete des Isartals, indem er mit den Landwirten die Wiesenmahd abspricht, Wiesen wieder vernässt und die Bestandszahlen der Wiesenbrüter im Auge behält. Doch außerhalb der geschützten Gebiete hat es der Große Brachvogel schwer, denn ungestörte Wiesen gibt es kaum. Zudem verschwinden durch die Siedlungsentwicklung immer mehr Feuchtwiesen.

Der Bestand des Großen Brachvogels im Königsauer Moos hat sich durch die intensiven Bemühungen der Naturschützer und des Landschaftspflegeverbands vergrößert. Anlässlich dieses Erfolgs initiierte der Landschaftspflegeverband Unterrichtseinheiten und Führungen für Schulkinder. In einem landkreisweiten Wettbewerb "Schaffe dem Brachvogel eine Heimat" nahmen 11 Grundschulen teil. 107 Schulkinder reichten selbst gebastelte "Dioramen" ein, das sind Schaukästen mit einer Modellandschaft für den Brachvogel. Die schönsten wurden vom Landschaftspflegeverband, Landrat und Schulamtsdirektor prämiert. Von Berufsschülern der Fachrichtung Metallbau ließ der Landschaftspflegeverband Brachvogelmodell auf Stahlsockeln anfertigen, die den engagierten Gemeinden im Landkreis überreicht wurden. Engagement für Artenschutz wird belohnt und so soll der Brachvogel auch zukünftig als Mitbewohner eine Heimat haben.

Gemeinsam mit dem LPV Fürstenfeldbruck gab der LPV die Naturgeschichte "Melodie im Moos" heraus. (Siehe Downloads)

 

 

Projektstandort:
Eichendorf, Frontenhausen, Gottfrieding, Landau, Mamming, Marklkofen, Moosthenning, Pilsting, Reisbach, Wallersdorf
Kampagnenjahr:
2018

Bildergalerie

Kontakt

Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau
Obere Stadt 1
84130 Dingolfing

Tel: 08731/87-377
sabine.hagn@landkreis-dingolfing-landau.de
jochen.spaeth@landkreis-dingolfing-landau.de