Der Hirschkäfer ist der größte und imposanteste Käfer in Europa. Neben seiner Körpergröße von bis zu 7 cm ist vor allem der geweihartig vergrößerte Mundwerkzeuge der Hirschkäfer-Männchen auffällig. Aber zu sehen bekommt man die Käfer kaum: Sie führen ein verborgenes Leben. Als Larve leben sie in alten Wurzelstöcken und als Käfer in den Gipfeln von Eichen.
Mit ihrem Geweih kämpfen die Männchen um die Paarung mit Weibchen. Treffen zwei Männchen aufeinander, versuchen sie den Gegner auf den Rücken oder vom Ast zu werfen. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier tief in den Boden an Wurzeln von alten oder toten Bäumen. Dort entwickeln sich die Larven, in dem sie sich von zermürbtem Eichenholz ernähren. Nach drei bis fünf Jahren verpuppen sie sich wieder im Boden und schlüpfen als Käfer.
Besonders auffällig an den Männchen ist das "Geweih", bei dem es sich um die massiv vergrößerten Mundwerkzeuge handelt.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war der Hirschkäfer in Bayern noch weit verbreitet. Heute gibt es ihn nur noch an wenigen Stellen: Eines der verbliebenen großen Vorkommen liegt zwischen Regensburg und Wörth an der Donau. Hier wachsen an den steilen Hängen des Donaurandbruches Eichenwälder von zauberhafter Schönheit. An den schwer zugänglichen Hängen sind natürliche und alte Eichenbestände erhalten geblieben und dort ist der Käfer zu Hause.
Der Erhalt und Schutz des Hirschkäfers ist von gemeinschaftlichem europäischem Interesse: Er steht auf der Anhang II Liste der europäischen Flora- und Fauna-Habitat-Richtlinie. Für die Arten des Anhang II müssen besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden. Aus diesem Grund ist der Eichenwald inzwischen geschützt und bleibt so natürlicher Lebensraum für den Hirschkäfer.
Damit das Schutzgebiet nicht nur auf dem Papier besteht, muss es betreut werden. Das tut ein Gebietsbetreuer des Landschaftspflegeverbands Regensburg. Er ist Ansprechpartner und Vermittler für Einheimische, Gäste, Nutzer usw. und hat die Aufgabe, Verständnis für den Erhalt der Naturschätze zu wecken.
Im Landkreis Regensburg entstand eine ganz besondere Kunstmeile: Örtliche Künstler mit Kindern und Jugendlichen erschufen Hirschkäferwiegen aus Eichenholz. In den Gemeinden Tegernheim, Donaustauf, Bach, Wiesent und Wörth an der Donau entstanden die Kunstobjekte. Neben den aktiven Künstlern wurde die Aktion von den Gemeinden, dem Landschaftspflegeverband Regensburg, Vereinen, Verbänden und den Jugendpflegern des Vereins Jugendarbeit im Landkreis Regensburg e.V. aus Donaustauf, Wiesent und Wörth an der Donau unterstützt und mitgetragen.
Die Hirschkäfer können in dem zerfallenden Holz ihre Eier ablegen, wo sich die Larven bis zur Entpuppung entwickeln. So können sich nicht nur die Hirschkäfer über die Kunstwerke freuen, sondern auch Passanten und Spaziergänger.
Besuch die Hirschkäferkunstmeile, zum Beispiel mit Start in Tegernheim im Landkreis Regensburg. Siehe hierzu das Faltblatt im Download unten.
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