Manche lieben's kalt - der Hochmoorgelbling zum Beispiel. Dieser auffällige Schmetterling lebt seit den Eiszeiten in Bayern. Er hat sich nach Rückzug des Eises auf Kälteinseln in unserer Landschaft zurückgezogen. In den Hochmooren des Alpenvorlandes wächst die einzige Pflanze, die die Raupen des Gelblings fressen: die Rauschbeere. Doch das reicht noch nicht, die Pflanzen müssen besonnt sein, damit die gelben Falter ihre Eier darauf ablegen.
Die Flügeloberseiten der Männchen sind weißlich, schwach gelb, gefärbt mit einem dunklen, scharf begrenzten Rand; das Weibchen ist weiß und ähnelt sonst dem Männchen.
Hohe Ansprüche hat der seltene Schmetterling an seinen Lebensraum. Neben Hochmooren mit Rauschbeere braucht er blütenreiche Wiesen, um seinen großen Hunger nach Nektar zu stillen. Dass diesen Ansprüchen genüge getan wird, sorgt der Landschaftspflegeverband Ostallgäu. Gemeinsam mit Landwirten und Eigentümern werden Büsche entfernt, damit die Moorpflanzen wieder mehr Licht bekommen und Streuwiesen gemäht, um auch weiterhin ein reichhaltiges Blütenangebot zu gewährleisten.
Der Landschaftspflegeverband setzte in seinem UrEinwohner-Projekt auf ein breites Konzept, um den Lebensraum Moor im Landkreis bekannter und erlebbar zu machen. Dazu gehörten Vorträge, Führungen und eine Ausstellung. Großes Interesse gab es von Schulen, diesen regionaltypischen Lebensraum den Schülern näher zu bringen. Dafür wurde eine Fortbildung für Lehrer veranstaltet und gemeinsam ein großer Mooraktionstag geplant und mit mehr als 200 Schülern und interessierten Eltern durchgeführt. Die Teilnehmer lernten viele Moorbewohner kennen, die Arbeit des Torfstechens, erfühlten den Lebensraum, erfuhren Geschichten über das Moor und kreierten kleine Naturkunstwerke.
Das Moor faszinierte immer schon viele Künstler. In einer besonderen Ausstellung wurden mehrere künstlerische Werke zusammengeführt: Fotografien, Schülerarbeiten und Gemälde der Malerin Wanda Schubert-Helfferich.
Höhepunkt des Projektes waren die Aufführungen des Theaterstücks "Die Moorgaukler - ein natürlicher Krimi". Darin geht es um das Leben spannende und komplizierte Leben der Ameisenbläulinge. Das Theaterstück wurde eigens für das Projekt geschrieben und von einer Theatergruppe einstudiert. Der Moorkrimi wurde in vielen Schulen aufgeführt und die Reaktionen der Kinder ließen am Erfolg der Theateridee keinen Zweifel.
Moore schützt man am besten mit dem Kauf von torffreier Blumenerde!
Landschaftspflegeverband Ostallgäu e. V.
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