Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Hohenesters Mehlbeere

Sorbus hohenesteri

Die Art

Eine der seltensten Baumarten, eine Mehlbeere, wächst in der Nördlichen Frankenalb: die Hohenesters Mehlbeere, auch Leutenbacher Mehlbeere genannt. Sorbus hohenesteri wächst weltweit nur in Bayern und existiert vermutlich nur noch mit sieben Exemplaren in der Nähe des bekannten Walberla. Sie ist damit die am stärksten gefährdete Mehlbeere in Oberfranken und vom Aussterben bedroht (Rote Liste Bayern 1).

Benannt wurde die Rarität vom kartierenden Mehlbeerenspezialisten Norbert Meyer nach seinem verstorbenen Botanik-Professor an der Universität Erlangen, Prof. Dr. Adalbert Hohenester. Von Weitem ähnelt sie ja ein bisschen einer Eiche, aber bei näherem Hinschauen bemerkt man doch, dass die Pflanze mit einer Eiche nicht viel gemein hat. Sie gehört zur Gattung der Mehlbeeren und ist eng verwandt etwa mit der Vogelbeere.

Lebensraum:
Wald
Größe:
Die größten Explemplare erreichen ca. 5 m Höhe.
Besondere Merkmale:

Die Hohenesters Mehlbeere wächst strauchartig.

 

 

Ökologie:

Der Landkreis Forchheim gehört zu den Schwerpunktgebieten in Deutschland für endemische Arten. Das sind Tiere und Pflanzen, die weltweit nur in einem sehr begrenzten Areal vorkommen, z.B. auf kleine Inseln oder hohen Berggipfeln, die von anderen isoliert sind. Populationen der Mehlbeere waren wohl auf einigen Felskuppen isoliert und entwickelten sich so über viele Tausend Jahre zu eigenen Arten. Eine Art unterscheidet man dann, wenn sie mit Exemplaren anderer Arten nicht fortpflanzungsfähig ist. Die Gebiete mit Vorkommen endemischer Mehlbeeren im Landkreis Forchheim liegen im Bereich der Nördlichen Frankenalb, in der Regel auf Felsköpfen, an Waldrändern und in lichten Wäldern, vor allem solchen, die aktuell oder früher als Nieder- oder Mittelwald bewirtschaftet werden bzw. wurden.

Schutzstatus:
Rote Liste 1

Einen Urfranken am Fels sichern

Der Landschaftspflegeverband Forchheim stellt die Exemplare frei, damit sie Platz, Licht haben und zäunt sie ein, damit sie nicht von Wildtieren verbissen werden. Zu dem versucht er, über eine Erhaltungszucht, den Bestand der Mehlbeere zu sichern und zu fördern. Unterstützt wird er dabei von der Regierung Oberfranken, vom Landratsamt sowie dem Botanischen Garten der Universität Erlangen.

Im Rahmen des Projektes erfasste und bewertete ein Experte die Standorte und Zustand der seltenen Mehlbeeren. Daraus wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet. Ergänzend startete der LPV eine Nachzucht von Mehlbeeren mit Stecklingen und Meristemvermehrung. Die erste Pflanzung aus der Nachzucht erfolgte bereits durch den Regierungspräsidenten von Oberfranken.

Neben Führungen erstellte der Landschaftspflegeverband Forchheim Schautafeln über die Endemiten, die in einen geplanten Lehrpfad integriert werden und eine Broschüre mit weiterführenden Informationen.

Projektstandort:
Forchheim
Kampagnenjahr:
2010
Tipp:

Besuch den Nachzuchtgarten für die Mehlbeere in Leutenbach im Landkreis Forchheim. Koordinaten 49.703119,11.158889

Und vielleicht verbindest du den Besuch mit einem einem Spaziergang auf die Ehrenbürg und geniest die Landschaft des Frankenjuras.

Bildergalerie

Kontakt

Landschaftspflegeverband Forchheim e.V.
Oberes Tor 1
91320 Ebermannstadt

Tel: 09194 /723-447
andreas.niedling@lra-fo.de