Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Kreiselwespe

Bembix rostrata

Foto: Weber

Foto: Weber

Die Art

Was surrt da im Sand? Ein imposanter Brummer mit auffälligem gelb und schwarz geringeltem Hinterleib dreht sich so schnell um sich selbst, dass ihr Flügelschlag ein surrendes Geräusch entstehen lässt - ähnlich dem eines Kreisels. Es ist die Kreiselwespe.

Mit den schnellen Bewegungen ihrer Vorderbeine gräbt sie bis zu 15 cm tiefe Gänge in den Sand und richtet dort ihre Bruthöhlen ein. Mit bis zu 2,5 cm Größe ist die Kreiselwespe nicht nur die größte der über 200 Grabwespenarten in Bayern, im Gegensatz zu ihren Verwandten kümmert sie sich intensiv um ihren Nachwuchs. Nur 5-6 Larven kann sie mit Fliegen versorgen und aufziehen.

Lebensraum:
Magerrasen
Größe:
Körpergröße bis 2,5 cm
Besondere Merkmale:

Der Name leitet sich von ihrer Eigenschaft ab, sich beim Graben von Brutröhren schnell um die eigene Achse zu drehen.

Ökologie:

Das Naturschutzgebiet am Hallstadter Börstig beherbergt sehr artenreiche Sandmagerrasen. Mehr als ein Fünftel aller 1000 bayerischen Bienen- und Wespenarten sind dort zu finden. 15 Weibchen der Kreiselwespe brüten auf den mageren Sandflächen. Sie sind auf vegetationsfreie, sonnige Sandflächen angewiesen.

Schutzstatus:
Rote Liste 2

Die Kreiselwespe - Deutschlands größte Grabwespe im Landkreis Bamberg

Ziel des UrEinwohner-Projektes war es, die Population der Kreiselwespe im Landkreis zu untersuchen und naturschutzfachlich zu bewerten. Besonders interessant dabei waren Flächen, die kürzlich als neuer Lebensraum für Sandbewohner wieder hergestellt wurden. Es handelte sich um Ausgleichsflächen innerhalb des Naturschutzgebiets Börstig bei Hallstadt. Dort wurde der Kiefernwald aufgelichtet und Oberboden abgetragen, um sandige Rohböden frei zu legen. Diese Böden sind optimale Lebensräume für die Kreiselwespe.

Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um die größte Population der Kreiselwespe im Regierungsbezirk Oberfranken handelt. Bei der Erfassung wurden auch andere wertgebenden und bedrohte Arten gefunden, z.B. die zweifleckige Pelzbiene (Anthophora bimaculata), andere Arten wurden zum ersten Mal im Naturschutzgebiet nachgewiesen, z.B. die Wildbiene Andrena flavilabris (Rote Liste Bayern 2). Insgesamt konnten 221 Arten von Stechimmen nachgewiesen werden, dazu gehören Bienen, Grab-, Weg-, Falten- und Dolchwespen. Mit diesem Wissen können zukünftig gezielte Pflegemaßnahmen auf dem Flächen durchgeführt werden, damit es weiterhin in Bamberg surrt, summt und brummt.

Projektstandort:
Bamberg
Kampagnenjahr:
2008

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Kontakt

Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg e.V.
Ludwigstraße 23
96052 Bamberg

Tel: 0951/85-550
lpv-bamberg@lra-ba.bayern.de

www.lpv-bamberg.de