Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Sand-Grasnelke

Armeria maritima ssp. elongata

Foto: Thorsten Schier/Fotolia

Foto: Thorsten Schier/Fotolia

Foto: M. Müllner

Foto: M. Müllner

Die Art

Die Sandgrasnelke treibt im Juni bis September dünne Blütenstängel in die Höhe. Auf ihren Spitzen befinden sich kugelförmige, rosafarbene Blütenstände aus vielen  Einzelblüten, die von zahlreichen Insekten bestäubt werden. Eine Einzelpflanze setzt sich aus bis zu 100 Blattrosetten zusammen, die unterirdisch mit einer Pfahlwurzel verbunden sind. Die Samen werden durch den Wind oder durch Klettwirkung ausgebreitet.

Lebensraum:
Magerrasen
Größe:
Wuchshöhe 30-50 cm
Besondere Merkmale:

Die Sandgrasnelke ist gegenüber Salzeinwirkung sehr tolerant und kann aufgenommenes Salz über Drüsen auf den Blättern wieder abgeben.

Ökologie:

Sandgrasnelken brauchen einen nährstoffarmen und trockenen Boden. Sandige Böden sind optimal. Sie wachsen gut in voller Sonne, echte Strandgewächse eben.

Sandmagerrasen sollten idealerweise einmal im Jahr gemäht werden, am besten nachdem die Pflanzen ausgesamt haben. Das Schnittgut sollte abtransportiert werden, damit es nicht zu einer Nährstoffanreicherung kommt. Das mögen die Sandgrasnelken gar nicht.

Bei der Ausbreitung der Samen sind auch Weidetiere, vor allem Schafe beteiligt: Mit ihren Kletten bleiben die Samen im Fell der Tiere hängen und fallen andernorts wieder zu Boden.

Schutzstatus:
Nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt; Rote Liste Bayern 3= gefährdet; in der Region Ostbayerisches Grenzgebirge Status 1=vom Aussterben bedroht

Grafenwöhrer Strandschönheit

Im Stadtbereich Grafenwöhr gibt es eine botanische Besonderheit: die Sand-Grasnelke. Sie wächst auf mageren, sandigen Böden, häufig an Straßenrändern und auf Banketten. Dabei gibt es noch viel mehr natürliche Standorte. Der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald setzte sich daher für den Erhalt und die Verbreitung der Sand-Grasnelke ein.

Gemeinsam mit dem Stadtgärtner ermittelte der Naturpark potenzielle Lebensräume für die Sand-Grasnelke und erwirkten eine Umstellung des Pflegekonzepts: weniger Mähen und Verzicht auf das Mulchen. So bekommt die Sand-Grasnelke eine Chance, sich auszubreiten.

Um möglichst viel Sympathie und Verständnis zu wecken, war der Naturpark an vielen Veranstaltungen mit einem Infostand vertreten. Auf einer öffentlichen Fläche wurde ein Sand-Biotop angelegt und mit einer Infotafel erläutert. In einem Kindergarten entstand eine Sand-Düne und die Kinder pflanzte Sand-Grasnelken in ihren Garten. So taucht die hübsche Pflanze jetzt immer öfter im Stadtbild auf.

 

Sie wollen mehr wissen? Das Projekt wird ausführlich in der Broschüre "Natur in Kommunen" beschrieben. Die Broschüre können Sie hier bestellen.

Projektstandort:
Grafenwöhr, Einwohnerzahl: 6.500
Kampagnenjahr:
2015

Bildergalerie

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Kontakt

Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald
Stadtplatz 38
92660 Neustadt an der Waldnaab

Tel. 09602/79-3141
E-Mail: mmuellner@neustadt.de