Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Sommer-Adonisröschen

Adonis aestivalis

Die Art

An einem sonnigen Tag an Getreidefeldern entlang zu spazieren und dabei die Farbenpracht von Ackerwildkräutern wie Klatschmohn, Rittersporn oder Kornblume zu bewundern, ist vielerorts zu einer Seltenheit geworden.

Auch das Sommeradonisröschen gehört zu den Perlen am Ackerrand. Der Name verdeutlicht die Schönheit der Blüte. Nach der griechischen Mythologie wuchs aus jeder Träne der Aphrodite, die sie um ihre schönen Jüngling Adonis weinte, ein Adonisröschen.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Ihre Blüte ist meist rot, aber im Frankenjura ist sie auch oft in gelben Varianten zu finden.

Lebensraum:
Acker
Größe:
Wuchshöhen von 10 bis 20, selten 50 cm
Besondere Merkmale:

Blüten sind 1,5 bis 3,5 cm groß mit 8 Blütenblättern, die leuchtend rot gefärbt sind.

Ökologie:

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, verbunden mit dem Einsatz von Spritz- und Düngemitteln, aber auch durch die Aufgabe von Ackerflächen, zählen Ackerwildkräuter mittlerweile zu den gefährdetsten Pflanzenarten in Bayern.

Die Kalkscherbenäcker auf den Hochflächen der Frankenalb beherbergen wohl die farbenprächtigste und artenreichste Ackerwildkrautgesellschaft in Nordbayern, zu der auch eine 'UrEinwohnerin', das Sommer-Adonisröschen gehört. Diese Ackerwildkrautfluren bilden nicht nur einen reizvollen Blickfang in der Landschaft, sondern auch Lebensraum für eine Reihe von Insekten. So profitieren zum Beispiel auch verschiedene Rüssel- und Laufkäferarten von der großen Vielfalt an Wildkrautarten.

Schutzstatus:
Rote Liste 3

Scherben bringen Glück - Artenvielfalt auf Kalkscherbenäckern

Allerdings zeigten bereits Untersuchungen vor mehr als 40 Jahren einen starken Rückgang des Sommer-Adonisröschens und seiner Gesellschaft in der Fränkischen Schweiz. Mit einer seit dem fortschreitenden Abnahme der Arten muss leider gerechnet werden. Der LPV Forchheim hat die Kalkscherbenäcker im Landkreis genau unter die Lupe genommen und nach gefährdeten Kräutern gesucht. Auf nur 11 Äckern konnte das Sommer-Adonisröschen gefunden werden. Auch andere typische Arten, wie der Ackerkohl wurden konnten nur als einzelne Exemplare auf wenigen Äckern nachgewiesen werden. Als wertvollster Acker mit über 55 Ackerbegleitarten stellte sich dabei eine biologisch bewirtschaftete Fläche am Kautschenberg heraus. Der Landwirt bekam dafür einen Preis für den schönsten Acker im Landkreis.

Die Untersuchung der Laufkäferarten war erfreulicher. Insgesamt konnten 83 Arten nachgewiesen werden, darunter viele gefährdete Arten. Ein ganz besonderer Fund war der vom Aussterben bedrohte Laufkäfer Amara crenata. Der Käfer wurde seit 160 Jahren nicht mehr in Nordbayern gefunden. Die Untersuchung hat bestätigt, dass extensiv bewirtschaftete Kalkscherbenäcker ein wichtiger Lebensraum für trocken- und wärmeliebende Laufkäfer sind.

Projektstandort:
Landkreis Forchheim
Kampagnenjahr:
2009
Tipp:

"100 Äcker für die Vielfalt" heißt das Projekt für den Erhalt der Ackerwildkräuter in Deutschland. Weitere Infos hier: http://www.schutzaecker.de/

Bildergalerie

Kontakt

Landschaftspflegeverband Forchheim e.V.
Oberes Tor 1
91320 Ebermannstadt

Tel: 09194 /723-447
andreas.niedling@lra-fo.de